Montag, Juli 15, 2002

Und wieder einmal Busreisen...

Weiter geht's mit langen und anstrengenden Busfahrten über schlechte Strassen Richtung Berge. Hier in Zentralamerika ist es üblich dass Dich die Busfahrer an einer Kreuzung mitten im Nichts absetzen mit der Bemerkung: "Es wird ein anderer Bus vorbeikommen welcher euch mitnimmt"; und dann sitzt Du mit deinem Rucksack an irgend einer menschenleeren staubigen Strasse und hoffst auf einen Bus. Aber bis jetzt hat es erstaunlicherweise auch immer geklappt... Überhaupt ist das hier mit dem Busfahren so eine Sache: Es scheint keine öffentlichen Fahrpläne zu geben, hier muss man sich durchfragen, kriegt sich widersprechende Antworten und wird manchmal sogar zum Haus des Busfahrers verwiesen; wo man dann am nächsten Morgen auch einsteigt bevor er die Leute einsammeln geht.

Anyway, auch an diesem Tag werden wir kurz vor dem Eindunkeln wieder an einer Strassenkreuzung ausgesetzt. Der Nachteil diesmal: Es regnet. Der Vorteil: Es hat eine kleine Pulperia wo man halbwegs geschützt ist. Aber die mürrische Bedienung sagt uns dass der nächste Bus erst in eineinhalb Stunden kommen wird... Glücklicherweise nimmt uns ein Lastwagen mit, was uns zunächst aber vor neue Probleme stellt: Jana steht wie ein geprügelter junger Hund mit hängenden Ohren im Regen, starrt mit grossen Augen auf den Lastwagen und sagt: "Das mach ich nicht!". Denn um auf die Ladefläche zu kommen muss man hier zuerst die über zwei Meter hohe Bretterwand erklimmen, sich unter der Regenplane durchquetschen, um sich danach auf der anderen Seite herunterfallen zu lassen - was gar nicht so einfach ist mit einem schweren Rucksack auf dem Rücken und einem am Bauch. Aber der Beifahrer hat Erbarmen und schlüpft auf die Ladefläche und wir können komfortabel im Führerhaus mitfahren. Der Lastwagenfahrer, ein Indio, freut sich dass wir von soweit hergekommen sind um seine Stadt zu besuchen und redet und lächelt ununterbrochen und setzt uns mit seinem Lastwagen genau vor der Hospedaje ab.

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