Dienstag, Juli 16, 2002

Natur in Lanquin


Lanquin ist ein kleines Dorf in den Bergen und die Backpacker zieht es in erster Linie dorthin wegen Semuc Champey, einer dreihundert Meter breiten Sandsteinbrücke unter welcher ein wild schäumender Fluss in die Dunkelheit verschwindet um später tosend wieder ans Tageslicht zu stürzen. Auf der Brücke merkt man denn ausser einem leisen Rauschen nichts von den Wassermassen welche sich unter einem durchquetschen - sondern geniesst die Sonne und das angenehme tiefblaue Wasser in den natürlichen Pools welche von einem anderen Bach gespiesen werden und in einer Art Wassertreppe von Pool zu Pool fliessen. Zum Glück ist der Ort nur mit 4x4 Pick-Ups zu erreichen, so hält sich die Besucherzahl in Grenzen und Jana kann in Ruhe eine faule schwarze Kröte fotografieren.

Die Umgebung von Lanquin bietet auch eine gute Ausrede für kleinere Wanderungen, der Backpackerbesitzer erzählt von einem kleinen Höhlensystem welches man besuchen könne - aber leider liegt das auf der anderen Seite des Flusses und leider hat man vergessen eine Brücke zu bauen. So packe ich meinen Rucksack mitsamt den Büchern, meinem Fotoapparat, Wasserflasche und Klamotten unter Janas zweifelnder Miene (Ihr geliebtes Fotospielzeug wollte sie mir nicht anvertrauen) in eine Plastiktüte und binde das ganze zu. Der Fluss ist dann doch etwas reissender als angenommen als wir ihn durchschwimmen und darum fische ich eine mit ihrem beinahe-verlorenen-Schuh kämpfende Jana zum ersten Mal aus dem Wasser. Ein paar Stunden später, auf dem Rückweg, fische ich zum zweiten Mal eine, sich an einem ins Wasser hängenden Ast festklammernde, Jana aus dem Fluss. Noch am selben Tag befreie ich noch eine am Ast hängende Amerikanerin vom Fluss welche zu einer Gruppe gehört welche in Autoreifen den Fluss runtertreibt - Hmmm, der Fluss scheint also in der Regenzeit doch mehr Wasser zu führen... Der Rucksack bleibt übrigens bis auf ein feuchtes Buch ganz trocken!

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